Ausstellung
22. Mai 2022 – 5. Februar 2023 · Museum Hermann Hesse Montagnola
»Ich bin nicht Siddhartha, ich bin nur immer wieder auf dem Weg zu ihm«
(Hermann Hesse, ca. 1922 )
2022 jährt sich die erste Buchveröffentlichung von Hermann Hesses Erzählung Siddhartha – eine indische Dichtung zum hundertsten Mal. Sie ist eines seiner wichtigsten und weltweit meistgelesenen Werke, das zu seiner Bekanntheit als Dichter und Schriftsteller bis heute massgeblich beiträgt. Hier schilderte Hesse in »indischer Gestalt« seinen eigenen Entwicklungsgang bei der Suche nach einer überkonfessionellen Weisheit und Religiosität, die den Erfolg des Buches mit seiner weltweiten Leserschaft begründete.
Die Ausstellung thematisiert die biografischen sowie indischen und chinesischen Einflüsse, die Voraussetzung für die Entstehung der Erzählung waren: seine Herkunft aus einer Familie von Missionaren in Indien, Studien über indische Philosophie und Buddhismus, eine Reise nach »Hinterindien«, Selbstversuche in Askese und Yoga sowie die Entdeckung Lao Tses, aber auch die Anwendung der Psychoanalyse.
Hesse verfolgte die langsame aber stetig wachsende Rezeption nach dem Erscheinen des Siddhartha in Europa, in Indien und in der Welt und erlebte im Alter die Freude, dass sein Buch in zahlreiche indische Sprachen übersetzt wurde und somit »heimkehrte« in das Land, in dem sein Grossvater Hermann Gundert als Sprachvermittler und -wissenschaftler noch heute geehrt wird.
Den aussergewöhnlichen Erfolg, den dieses Werk in den USA ab Mitte der 1960er Jahre hatte, wo Siddhartha in millionenfacher Auflage erschien und nicht nur die Hippies, sondern auch die Mittelschicht begeisterte, erlebte Hesse nicht mehr.
Vernissage: Sonntag, 22. Mai 2022, 10.30 Uhr
Kuratorinnen: Eva Zimmermann und Regina Bucher
Feedback von Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Universitätsprofessor, Autor, Forscher, Präsident der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft): "Diese Ausstellung zeigt ein Maximum und Optimum an Inhalt und Visualisierung des Themas! Ein grosses Kompliment an die Kuratorinnen!"
Mit Unterstützung von: Gemeinde Collina d’Oro, Repubblica e Cantone Ticino DECS-SWISSLOS, Hermann Hesse-Stiftung Bern, Fondazione Ing. Pasquale Lucchini, Geschwister Kahl Stiftung