1931–1962
Reife und Alter

»Für den, der alt geworden ist, war das Suchen ein Irrweg und das Leben verfehlt, wenn er nichts Objektives, nichts über ihm und seinen Sorgen Stehendes, nichts Unbedingtes oder Göttliches zu verehren gefunden hat, in dessen Dienst er sich stellt und dessen Dienst allein es ist, der seinem Leben Sinn gibt.«

 

Hermann Hesse im Atelier der Casa Rossa, 1935.
Foto: Martin Hesse · © Martin Hesse Erben


1931

Umzug in ein neues Haus, in die Casa Rossa in Montagnola, wo Hesse bis zu seinem Tod wohnen bleibt. Dritte Heirat mit Ninon Dolbin. Hesse tritt aus der Preußischen Akademie der Künste wieder aus.


1932

Es erscheint Die Morgenlandfahrt.
Erste Arbeit am Glasperlenspiel, an dem er insgesamt elf Jahre arbeitet. Die verschiedenen Kapitel dieses Buches werden nach ihrer Fertigstellung nacheinander in Zeitschriften publiziert bis zum endgültigen Abschluss des Werkes 1942.


1933–1945

Während der zwölf Jahre der Diktatur Hitlers in Deutschland versuchen Hesse und seine Frau unermüdlich, Emigranten und verfolgten Juden bei ihrer Flucht zu helfen, durch Geldspenden, Obdach und vor allem durch das Schreiben von Bittgesuchen um Reisedokumente, Visa, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse etc.


1934

Hesse wird Mitglied des Schweizerischen Schriftstellervereins, um vor der NS-Kulturpolitik besser geschützt zu sein und um sich erfolgreicher für emigrierte Kollegen aus Deutschland einsetzen zu können.


1936

Hesse erhält den Gottfried-Keller-Preis der Martin-Bodmer- Stiftung in Zürich.
Er veröffentlicht Stunden im Garten.


1939–1945

Hesses Schriften gelten in Deutschland als unerwünscht und werden nicht wieder neu aufgelegt.


1943

In der Schweiz erscheint Das Glasperlenspiel in der ersten vollständigen Ausgabe.


1946

Hesse erhält den Goethepreis der Stadt Frankfurt und den Nobelpreis für Literatur.


1947

Die philosophisch-historische Fakultät der Universität Bern verleiht Hesse die Doktorwürde ehrenhalber.


1949–1961

Hesse verbringt die Sommermonate im Engadin, in Sils-Maria.


1955

Hesse erhält den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.


Hermann Hesse, 1958.
Foto: Martin Hesse © Martin Hesse Erben


1962

Die Gemeinde Montagnola verleiht Hermann Hesse am 1. Juli die Ehrenbürgerschaft.
Am 9. August stirbt Hesse an einem Gehirnschlag.
Er wird auf dem Friedhof von Sant’Abbondio in Gentilino beigesetzt.